Eine Veranstaltungsreihe des Jungen Kollegs (JuKo)

Fachkräftemangel, Überakademisierung, Klimakrise – die Berufsaussichten für Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen wirken derzeit schlecht. Dabei ist die Arbeitslosigkeit unter Akademiker*innen faktisch sehr niedrig, und ihre Fähigkeit sich in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten und kreative Lösungen zu entwerfen, wird in vielen Bereichen händeringend gesucht. Von ihrer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für den interkulturellen Austausch und die kritische Reflexion politischer Entwicklungen ganz zu schweigen.

Die Veranstaltungsreihe des Jungen Kollegs (JuKo) möchte mit Gerüchten aufräumen und über Berufsperspektiven aufklären. Unsere Referent*innen bieten anhand ihrer persönlichen Werdegänge exemplarische Einblicke in die konkrete Arbeit von Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen in klassischen wie in unerwarteten Berufen. Und sie verraten, wie man einen Fuß in die Tür bekommt.

Unsere Termine im Sommersemester 2023 (jeweils Dienstag, 18:15-19:45 Uhr in B 14 und per Zoom):

25.04.2023 JProf. Dr. Pascal Warnking (Universität Trier): Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen in Unternehmen

09.05.2023 Inge Kreutz (Trierischer Volksfreund): „Na, dann schreiben Sie mal Schönes!“ Warum Lokaljournalismus so viel mehr ist und wie man ticken sollte, um dort einen der besten Jobs der Welt zu finden.

16.05.2023 Eleonore Müller (Grundschule Trier-Mariahof): Perspektiven eines Grundschullehramtsstudiums – vielfältige Chancen und Möglichkeiten

13.06.2023 Kathrin Koutrakos & Alexandra Orth (Stadtmuseum Simeonstift Trier): „Und davon kann man leben?“ Arbeitsbereiche und Jobchancen im Museum

20.06.2023 Tanja Klöpfel (Universitätsbibliothek Trier): Seit über 3000 Jahren im Geschäft: Bibliothekswesen als Arbeitgeber für Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen am Beispiel Geschichtswissenschaften

27.06.2023 Jim-Bob Nickschas (ARD-Hauptstadtstudio): Zwischen Trump und TikTok: Berufswege und Herausforderungen im Journalismus

04.07.2023 Inge Hülpes (Bistum Trier): „Wie die Jungfrau zum Kinde?!“ – Von der Mediävistik zur kirchlichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die einzelnen Vorträge werden hybrid stattfinden. Der dazugehörige Zoom-Link wird auf Anfrage (triko@uni-trier.de) zugesandt.

 

Weitere Informationen zu den Vorträgen und Vortragenden:

25.04.2023 JProf. Dr. Pascal Warnking (Universität Trier): Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen in Unternehmen

Pascal Warnking ist Juniorprofessor für Maritime Antike (Alte Geschichte). Zuvor war er Manager, Unternehmensberater und Gründer.

Der Vortrag behandelt Berufsperspektiven für Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen in Unternehmen und dies nicht nur in naheliegenden Feldern wie der Pressearbeit und des History Marketing. In der Form eines Erfahrungsberichts werden Einsatzmöglichkeiten unternehmensrelevanter Kompetenzen der Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen und kulturelle Unterschiede zwischen Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert. Hierbei wird auch der Trend zu mehr Corporate Social Responsibility (CSR) thematisiert. Ein Exkurs behandelt Erfahrungen im Bereich Public History.

09.05.2023 Inge Kreutz (Trierischer Volksfreund): „Na, dann schreiben Sie mal Schönes!“ Warum Lokaljournalismus so viel mehr ist und wie man ticken sollte, um dort einen der besten Jobs der Welt zu finden.

Inge Kreutz ist Mitglied der Chefredaktion im Medienhaus Trierischer Volksfreund und unter anderem für die Ausbildung von Volontär:innen zuständig. Sie hat Politikwissenschaft und Geschichte studiert und im Fach Medienwissenschaften an der Uni Trier promoviert.

Im Vortrag erzählt sie, wie der digitale Wandel das Berufsbild verändert und ausdifferenziert. Welche Rolle gerade junge Journalist:innen bei der digitalen Transformation spielen. Was datengestütztes Arbeiten bedeutet und wie neue Formate entwickelt, getestet und vorangetrieben werden. Wie sich Lokalredaktionen im Spannungsfeld zwischen Publikumserwartungen und ihrer gesellschaftlichen Funktion bewegen. Kurz: Was man wissen, können, wollen muss, um in diesem Job froh und erfolgreich zu werden. Und natürlich geht es  darum, wie das Redaktionsvolontariat in einem modernen regionalen Medienhaus aussieht.


16.05.2023
Eleonore Müller (Grundschule Trier-Mariahof): Perspektiven eines Grundschullehramtsstudiums – vielfältige Chancen und Möglichkeiten

Eleonore Müller ist Schulleiterin der Grundschule Trier-Mariahof.

Beruflicher Werdegang:

Studium der Primarstufe an der TH-Aachen in den Fächern Mathematik und Biologie/Chemie; Referendarzeit im Studienseminar in Bonn; Computerdozentin innerhalb und außerhalb Deutschlands und Europas; Schuldienst seit 1994 als Lehrerin, seit 2015 als Schulleiterin in Trier an der Grundschule Mariahof

Kurze Inhaltsbeschreibung des Vortrags:

  1. Nach Studium und Referendarzeit Aneignung von Grundlagen der Computertechniken und verschiedener Softwares, Arbeit als „Computerdozentin“ (Vermittlung von Grundlagenwissen und Schulungen in Word und Excel)
  2. Nach zwölfjähriger außerschulischer Tätigkeiten, Rückkehr in den Schuldienst – Schwierigkeiten und Probleme
  3. Klassenlehrerin an einer Brennpunktschule – Umgang, Kommunikation mit Kindern, Eltern und innerhalb des Kollegiums – Weiterentwicklung im Schulkontext, z.B. Umgang mit herausfordernden, verhaltensauffälligen Kindern, Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeiter*innen und Integrationshelfer*innen (IH), Einführung neuer digitaler Medien
  4. Schulleiterin an einer Brennpunktschule – Rollenwechsel, Installation einer Systemischen Inklusionshilfe, Umgang mit Kindern, die einen besonderen Förderbedarf benötigen (Kind mit Sehbehinderung/Blindheit), Kinder mit chronischen und diagnostizierten Krankheiten, z.B. Diabetes, Epilepsie, ADHS, Autismusspektrumsstörung (ASS); Arbeiten in der Corona-Pandemie, Zusammenarbeit mit Förderschulen, Kitas, weiterführenden Schulen, dem SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum), mit dem Schulträger, mit der Dienstaufsichtsbehörde (ADD); PES-Kräfte als Vertretungslehrkräfte, (PES = Personalmanagement im Rahmen erweiterter Selbstständigkeit von Schulen), Feuerwehrlehrkräfte (FWL) für kurzfristigen Unterrichtsausfall

Bei jedem dieser Tätigkeitsfelder sollen sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte beleuchtet werden.


20.06.2023
Tanja Klöpfel (Universitätsbibliothek Trier): Seit über 3000 Jahren im Geschäft: Bibliothekswesen als Arbeitgeber für Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen am Beispiel Geschichtswissenschaften

Ausbildung zur Bankkauffrau, Studium der Geschichte, Germanistik und Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin, Referendariat für den Höheren Bibliotheksdienst, Fachreferentin für Geschichte, Kunstgeschichte und Papyrologie an der UB Trier

Die Bibliothek als Arbeitsort für Geschichtswissenschaftler*innen ist Paradies (so viel Literatur) und Hölle (man kann das nicht alles lesen) zugleich, vor allem aber ist die Bibliothek einer der naheliegendsten Arbeitsplätze für studierte Geschichtswissenschaftler:innen neben dem Museums-, Archiv- und Verlagswesen. Die Bandbreite der Aufgaben reicht von Literaturerwerbung, Vermittlung von Informationskompetenz und inhaltlicher Erschließung bis hin zu Managementaufgaben mit Personalverantwortung im Bereich Erwerbung, Benutzungsdienste, IT-Services oder Publikationsdienste. Je nach Bibliothekstyp kommen noch Öffentlichkeitsarbeit und das Kuratieren von Ausstellungen hinzu und je nach Alter der Einrichtung die Betreuung umfangreicher Altbestände mit Möglichkeiten zu eigener Forschungstätigkeit oder Digitalisierung mit weltweiter Sichtbarmachung. Wie der Weg zu einem der interessantesten und abwechslungsreichsten Betätigungsfelder für Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen aussehen kann und welche anderen Optionen es noch gibt, soll in diesem Beitrag dargestellt werden.

13.06.2023 Kathrin Koutrakos & Alexandra Orth (Stadtmuseum Simeonstift Trier): „Und davon kann man leben?“ Arbeitsbereiche und Jobchancen im Museum

Alexandra Orth M.A. und Kathrin Koutrakos M.A. haben an der Universität Trier unter anderem Kunstgeschichte studiert und sind seit über zehn Jahren am Stadtmuseum Simeonstift Trier tätig. Dort betreuen sie die Bereiche Ausstellungen und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Der Kunstsektor und Museen sind begehrte Arbeitsfelder für AbsolventInnen der Geistes- und Kulturwissenschaften. Von Volontariat über Honororvertrag bis zur Festanstellung reicht das Spektrum möglicher Beschäftigungsarten. Welche Arbeitsfelder gibt es im Museum, was sind nützliche Qualifikationen für die Arbeit im Kunstbetrieb? Und stimmt das Klischee von der „brotlosen Kunst“? Alexandra Orth und Kathrin Koutrakos geben einen praktischen Einblick in den Arbeitsalltag an einem kommunalen Ausstellungshaus und Tipps für den Jobeinstieg im Kultursektor.


27.06.2023
Jim-Bob Nickschas (ARD-Hauptstadtstudio): Zwischen Trump und TikTok: Berufswege und Herausforderungen im Journalismus

Jim-Bob Nickschas (Jahrgang 1989) hat 2012 an der Universität Trier seinen B.A. in Medien-Kommunikation-Gesellschaft und Germanistik gemacht. Er arbeitet seit fast zehn Jahren als Multimedia-Journalist für den Südwestrundfunk, seit 2021 als politischer Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.

Wie attraktiv sind „die Medien“ eigentlich noch als Arbeitgeber für Geisteswissenschaftler*innen? Wie hat sich das Berufsfeld Journalismus in den vergangenen Jahren gewandelt – mit Blick auf zunehmendem Populismus und Social Media? Welche Berufswege gibt es und was muss ich mitbringen? Ein persönlicher Bericht aus der Praxis, zwischen Redaktionsalltag und den großen Fragen.


04.07.2023
Inge Hülpes (Bistum Trier): „Wie die Jungfrau zum Kinde?!“ – Von der Mediävistik zur kirchlichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Inge Hülpes ist Redakteurin in der Bischöflichen Pressestelle Trier. Zuvor arbeitete sie als Koordinatorin im Trierer Zentrum für Mediävistik, als Lehrbeauftragte für Mediävistische Literaturwissenschaft an der Universität Trier – und an diversen Trierer Theken.

Der Vortrag gibt Einblick in professionelle crossmediale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Themenfeld Kirche, Politik und Gesellschaft: Von der tagesaktuellen Berichterstattung bis zur Reportage. Vom redaktionellen Alltag bis zum Kampagnenmanagement. Vom Podcast bis zur Pressekonferenz. Von der Eventfotografie bis zum Social-Media-Video.

 

Organisation im Sommersemester 2023: Aline Fries, M.A. unter Mitwirkung von Noah Weissmüller, M.A. und Margaretha Müller

 


 

Unsere Termine im Wintersemester 2022/2023 (jeweils Dienstag, 18:00-19:30 Uhr in B 16 und per Zoom):

29.11.2022 Michael Anschütz (Friedrich-Spee-Gymnasium Trier): Lehrer*in – ein Beruf der Potenziale. Von Licht- und Schattenseiten des Lehrberufs

06.12.2022 Dr. Rainer Auts (Bundesministerium für Arbeit und Soziales): Von der Sozialgeschichte zur Sozialpolitik – Aufgaben und Tätigkeitsfelder in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

10.01.2023 Dr. Agnes Schindler (Graduiertenzentrum der Universität Trier): Forschungsnahes Arbeitsfeld: Wissenschaftsmanagement

24.01.2023 Dr. Paula Kolz (Trier Tourismus Marketing GmbH): Titel, Talent – oder doch Vitamin B? Jobperspektiven nach dem Studium

 

Die einzelnen Vorträge werden hybrid stattfinden. Der dazugehörige Zoom-Link wird auf Anfrage (triko@uni-trier.de) zugesandt.

 

Weitere Informationen zu den Vorträgen und Vortragenden:

29.11.2022 Michael Anschütz (Friedrich-Spee-Gymnasium Trier): Lehrer*in – ein Beruf der Potenziale. Von Licht- und Schattenseiten des Lehrberufs

Inhaltlich soll es um diejenigen Faktoren in der täglichen Arbeit von Lehrer*innen gehen, welche auf Dauer zu Unzufriedenheit, Ärger, Enttäuschung und auch Krankheit, aber auch zu Freude, Glück und Zufriedenheit beitragen können. Dabei möchte ich überblicksartig einige Bereiche ansprechen (die eigene Person, Kolleg*Innen, Eltern, Schüler*Innen, der Dienstherr, der Schulträger etc.) und deren mögliche positive wie negative Potenziale benennen.

Zur Person:
Michael Anschütz ist Lehrer für Geschichte und Sozialkunde am Friedrich-Spee-Gymnasium Trier.

 

06.12.2022 Dr. Rainer Auts (Bundesministerium für Arbeit und Soziales): Von der Sozialgeschichte zur Sozialpolitik – Aufgaben und Tätigkeitsfelder in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Medien sowie die Kreativbranche (Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) sind ein wichtiges Berufsfeld für Absolvent*innen geisteswissenschaftlicher Fächer. Der Referent berichtet am Beispiel seiner Tätigkeit in Agenturen, Unternehmen und Institutionen über Zugangsmöglichkeiten, Aufgaben- und Tätigkeitsfelder in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

 

10.01.2023 Dr. Agnes Schindler (Graduiertenzentrum der Universität Trier): Forschungsnahes Arbeitsfeld: Wissenschaftsmanagement

Neben den klassischen, wissenschaftlichen Tätigkeiten in der Forschung und Lehre, stellen die vielfältigen Aufgaben des Wissenschaftsmanagements eine Alternative zum beruflichen Werdegang in der Akademia dar. Welche möglichen Arbeitsbereiche gibt es in der universitären Verwaltung und darüber hinaus? Was erwartet einen? Wie kann man sich dafür qualifizieren und gut und rechtzeitig Weichen stellen?

Zur Person:
Dr. Agnes Schindler hat Medienwissenschaften, Japanologie und Deutsch als Fremdsprache studiert und in den Medienwissenschaften zu einem film- und kulturwissenschaftlichen Thema promoviert. Sie ist aktuell Geschäftsführerin des Graduiertenzentrums und Stipendienreferentin der Universität Trier, war UniGR-Referentin sowie Auslandsreferentin im International Office.

 

24.01.2023 Dr. Paula Kolz (Trier Tourismus Marketing GmbH): Titel, Talent – oder doch Vitamin B? Jobperspektiven nach dem Studium

Manche Studiengänge geben vermeintlich eine klare Vorstellung dessen, was man danach damit macht. Doch wie vielfältig die Möglichkeiten sind, erfährt man oftmals erst, wenn man den Abschluss in der Tasche hat. Noch viel mehr trifft das auf das Gros geisteswissenschaftlicher Studiengänge zu. Worauf kann ich schon während meines Studiums achten, um nach dem Abschluss auch den Sprung ins Berufsleben zu schaffen? Und wie endet dieser Sprung auch in einem Job, der mich ausfüllt? Jenseits ihres radikalsubjektiven Ansatzes (= ihrer eigenen Erfahrung) versucht Paula Kolz in ihrem Vortrag auch, generelle Mechanismen herauszukristallisieren, wie eine berufliche Orientierung während und nach dem Studium gelingen kann.

Zur Person:
Dr. Paula Kolz studierte Geschichte und Germanistik in Trier und Bologna und promovierte 2014 in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft. Im Zweitstudium studierte sie Journalismus, im Drittstudium Social Media Management und im Viertstudium …nein, das ließ sie aus. Stattdessen arbeitet sie heute im Tourismusmarketing, ist Stadt- und Museumsführerin, Moderatorin, Autorin und freie Texterin. Ihr Herz jedoch schlägt für die Bühne: Nebenberuflich erarbeitet sie theatrale Monologe für Trierer Institutionen und tritt in kleinen Ein-Frau-Stücken im Museum oder in Ausgrabungen auf.

Organisation im Wintersemester 2022/2023: Aline Fries, M.A. & Noah Weissmüller, M.A. unter Mitwirkung von Margaretha Müller