Eine Veranstaltungsreihe des Jungen Kollegs (JuKo)
Fachkräftemangel, Überakademisierung, Klimakrise – die Berufsaussichten für Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen wirken derzeit schlecht. Dabei ist die Arbeitslosigkeit unter Akademiker*innen faktisch sehr niedrig, und ihre Fähigkeit sich in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten und kreative Lösungen zu entwerfen, wird in vielen Bereichen händeringend gesucht. Von ihrer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für den interkulturellen Austausch und die kritische Reflexion politischer Entwicklungen ganz zu schweigen.
Die Veranstaltungsreihe des Jungen Kollegs (JuKo) möchte mit Gerüchten aufräumen und über Berufsperspektiven aufklären. Unsere Referent*innen bieten anhand ihrer persönlichen Werdegänge exemplarische Einblicke in die konkrete Arbeit von Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen in klassischen wie in unerwarteten Berufen. Und sie verraten, wie man einen Fuß in die Tür bekommt.
Unsere Termine (jeweils Dienstag, 18:00-19:30 Uhr in B 16 und per Zoom):
29.11.2022 Michael Anschütz (Friedrich-Spee-Gymnasium Trier): Lehrer*in – ein Beruf der Potenziale. Von Licht- und Schattenseiten des Lehrberufs
06.12.2022 Dr. Rainer Auts (Bundesministerium für Arbeit und Soziales): Von der Sozialgeschichte zur Sozialpolitik – Aufgaben und Tätigkeitsfelder in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
10.01.2023 Dr. Agnes Schindler (Graduiertenzentrum der Universität Trier): Forschungsnahes Arbeitsfeld: Wissenschaftsmanagement
24.01.2023 Dr. Paula Kolz (Trier Tourismus Marketing GmbH): Titel, Talent – oder doch Vitamin B? Jobperspektiven nach dem Studium
Die einzelnen Vorträge werden hybrid stattfinden. Der dazugehörige Zoom-Link wird auf Anfrage (triko@uni-trier.de) zugesandt.
Weitere Informationen zu den Vorträgen und Vortragenden:
29.11. Michael Anschütz (Friedrich-Spee-Gymnasium Trier): Lehrer*in – ein Beruf der Potenziale. Von Licht- und Schattenseiten des Lehrberufs
Inhaltlich soll es um diejenigen Faktoren in der täglichen Arbeit von Lehrer*innen gehen, welche auf Dauer zu Unzufriedenheit, Ärger, Enttäuschung und auch Krankheit, aber auch zu Freude, Glück und Zufriedenheit beitragen können. Dabei möchte ich überblicksartig einige Bereiche ansprechen (die eigene Person, Kolleg*Innen, Eltern, Schüler*Innen, der Dienstherr, der Schulträger etc.) und deren mögliche positive wie negative Potenziale benennen.
Zur Person:
Michael Anschütz ist Lehrer für Geschichte und Sozialkunde am Friedrich-Spee-Gymnasium Trier.
06.12. Dr. Rainer Auts (Bundesministerium für Arbeit und Soziales): Von der Sozialgeschichte zur Sozialpolitik – Aufgaben und Tätigkeitsfelder in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Medien sowie die Kreativbranche (Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) sind ein wichtiges Berufsfeld für Absolvent*innen geisteswissenschaftlicher Fächer. Der Referent berichtet am Beispiel seiner Tätigkeit in Agenturen, Unternehmen und Institutionen über Zugangsmöglichkeiten, Aufgaben- und Tätigkeitsfelder in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
10.01. Dr. Agnes Schindler (Graduiertenzentrum der Universität Trier): Forschungsnahes Arbeitsfeld: Wissenschaftsmanagement
Neben den klassischen, wissenschaftlichen Tätigkeiten in der Forschung und Lehre, stellen die vielfältigen Aufgaben des Wissenschaftsmanagements eine Alternative zum beruflichen Werdegang in der Akademia dar. Welche möglichen Arbeitsbereiche gibt es in der universitären Verwaltung und darüber hinaus? Was erwartet einen? Wie kann man sich dafür qualifizieren und gut und rechtzeitig Weichen stellen?
Zur Person:
Dr. Agnes Schindler hat Medienwissenschaften, Japanologie und Deutsch als Fremdsprache studiert und in den Medienwissenschaften zu einem film- und kulturwissenschaftlichen Thema promoviert. Sie ist aktuell Geschäftsführerin des Graduiertenzentrums und Stipendienreferentin der Universität Trier, war UniGR-Referentin sowie Auslandsreferentin im International Office.
24.01. Dr. Paula Kolz (Trier Tourismus Marketing GmbH): Titel, Talent – oder doch Vitamin B? Jobperspektiven nach dem Studium
Manche Studiengänge geben vermeintlich eine klare Vorstellung dessen, was man danach damit macht. Doch wie vielfältig die Möglichkeiten sind, erfährt man oftmals erst, wenn man den Abschluss in der Tasche hat. Noch viel mehr trifft das auf das Gros geisteswissenschaftlicher Studiengänge zu. Worauf kann ich schon während meines Studiums achten, um nach dem Abschluss auch den Sprung ins Berufsleben zu schaffen? Und wie endet dieser Sprung auch in einem Job, der mich ausfüllt? Jenseits ihres radikalsubjektiven Ansatzes (= ihrer eigenen Erfahrung) versucht Paula Kolz in ihrem Vortrag auch, generelle Mechanismen herauszukristallisieren, wie eine berufliche Orientierung während und nach dem Studium gelingen kann.
Zur Person:
Dr. Paula Kolz studierte Geschichte und Germanistik in Trier und Bologna und promovierte 2014 in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft. Im Zweitstudium studierte sie Journalismus, im Drittstudium Social Media Management und im Viertstudium …nein, das ließ sie aus. Stattdessen arbeitet sie heute im Tourismusmarketing, ist Stadt- und Museumsführerin, Moderatorin, Autorin und freie Texterin. Ihr Herz jedoch schlägt für die Bühne: Nebenberuflich erarbeitet sie theatrale Monologe für Trierer Institutionen und tritt in kleinen Ein-Frau-Stücken im Museum oder in Ausgrabungen auf.
Organisation: Aline Fries, M.A. & Noah Weissmüller, M.A.